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Reisen & Kunst

Die Bedeutung von Reisen für bildende Künstlerinnen


Reisen spielt eine große Rolle im Schaffen bildender Künstlerinnen und hat oft einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre Werke und Stile. Der Kontakt mit neuen Kulturen, Landschaften und Inspirationsquellen bereichert die kreative Ausdrucksform und eröffnet neue Perspektiven. Hier sind einige herausragende Künstlerinnen, deren Reisen entscheidenden Einfluss auf ihre Kunst hatten.


Frida Kahlo - Ihre Reisen zwischen Mexiko und den USA sowie ihre Aufenthalte im Ausland beeinflussten die Themen ihrer Selbstporträts, in denen sie mexikanische Kultur und persönliche Identität verkörperte.


Tamara de Lempicka - Diese Art-Déco-Künstlerin reiste von Polen nach Frankreich und ließ sich von den Kultureinflüssen in Paris inspirieren, was sich in ihrem stilisierten, glamourösen Stil widerspiegelt.


Obwohl Emil Nolde ein männlicher Künstler ist, wuchs die Inspiration von Künstlerinnen wie Gabriele Münter, die mit ihm verbunden war, in der deutschen Expressionismusbewegung und von seinen Reisen durch Skandinavien.


Yayoi Kusama - Diese japanische Künstlerin ist bekannt für ihre einzigartigen Installationen und Punktmuster. Ihre Reisen nach New York City in den 1960er Jahren führten zu einem kreativen Durchbruch, der ihren Einfluss in der zeitgenössischen Kunst festigte.


Sophie Taeuber-Arp - Diese Schweizer Künstlerin reiste viel und wurde stark von der Dada-Bewegung beeinflusst. Sie integrierte verschiedene kulturelle Elemente in ihre Arbeiten, die Geometrie und Abstraktion umfassen.


Louise Bourgeois - Ihre Reisen, besonders als sie von Frankreich in die USA auswanderte, beeinflussten ihre Themen der Identität, Sexualität und emotionalen Zustände, die in ihren skulpturalen Werken zum Ausdruck kamen.


Cindy Sherman - Ihre Fotografie und Performancekunst, die oft Identität und Rollenbilder untersucht, enthält Elemente, die von ihren Reisen und dem Kontakt mit unterschiedlichen Kulturen inspiriert sind.


Georgia O'Keeffe füllte ihre Gemälde mit den Eindrücken aus ihrer Zeit in New Mexico. Die weitläufige Landschaft, die Farben und das Licht der Wüste prägten ihren einzigartigen Stil und machten sie zu einer der bekanntesten amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts.


Reisen ermöglicht es bildenden Künstlerinnen, nicht nur neue kulturelle Inspirationen zu entdecken, sondern auch die Komplexität menschlicher Erfahrungen darzustellen. Durch die Interaktion mit verschiedenen Umgebungen und Einflüssen erweitern Künstlerinnen ihr kreatives Repertoire und entwickeln einzigartige Stile. In einer globalisierten Welt bleibt das Reisen eine essentielle Quelle für Inspiration, Innovation und künstlerisches Wachstum.



Die aktuelle Ausstellung „Fernweh“ im Albertina Museum Wien widmet sich der künstlerischen Reiselust und beleuchtet, wie Reisen Künstler:innen vom 18. bis zum 19. Jahrhundert inspirierte. Meisterwerke aus der eigenen Sammlung zeigen, wie antike Bauwerke, sonnige Landschaften und heimische Bergwelten als Anregung dienten. Die Ausstellung spannt den Bogen von der "Grand Tour" bis zu Entdeckungsreisen und verdeutlicht die Auseinandersetzung mit Landschaften und der Natur in den Werken von Johann Wolfgang von Goethe, Caspar David Friedrich, Jakob Alt, Thomas Ender und Tina Blau. Die Zeichnungen und farbintensiven Aquarelle fangen die Sehnsucht nach neuen Horizonten und individuellen Naturerlebnissen sowie die Reisebedingungen jener Zeit lebendig ein. Diese Sammlung lädt alle Kunstinteressierten ein, die verschiedenen Facetten von Reisen in der Kunst zu erleben.

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